
Münsters Fassade bröckelt. Weltoffenheit, Vielfalt und kein Platz für Diskriminierung und Rassismus, so möchte die Stadt gerne gesehen werden. Seit Tagen sieht man Oberbürgermeister Lewe in der Presse und den Sozialen Medien mit Ukraine-Flagge auf Friedenskundgebungen, beim Anzünden von Teelichtern vorm Rathaus oder mit einer weiteren pathetischen Sonntagsrede. Alles sei vorbereitet, hieß es schon zu Beginn der letzten Woche von der Stadtverwaltung, gut 500 Menschen könne die Stadt jederzeit aufnehmen. Spätestens nach dem vergangenen Wochenende ist klar: Die Realität sieht anders aus.
Eine Verwaltungsspitze, die Tage lang behauptet, auf die Aufnahme einer großen Zahl von Flüchtlingen vorbereitet zu sein, sich selbstbeweihräuchernd in den Medien präsentiert und dann statt Einsicht zu zeigen die ehrenamtlichen Helfer:innen aus dem Umfeld des Integrationsrates in die Kritik nimmt, arbeitet aktiv gegen das Engagement der Zivilbevölkerung, von dem die Stadt lebt.
„Wir brauchen eine Verwaltung, die die Zivilgesellschaft mit einbindet und nicht als Feind betrachtet.“
Georgios Tsakalidis, Ratsherr
Wir, die Internationale Fraktion Die PARTEI/ÖDP, bedanken uns bei allen Helfer:innen, die nicht nur am Wochenende vollen Einsatz gezeigt haben, warmes Essen und Geschirr organisiert, sich um Putzmittel und Schlafsäcke gekümmert und wichtige Übersetzungstätigkeiten vor Ort geleistet haben. Maria Salinas, der Vorsitzenden des Integrationsrates, danken wir für ihre Willensstärke, ihr Engagement und ihren Mut, für die Geflüchteten und Helfer:innen einzustehen und die Missstände nicht unausgesprochen zu lassen. Münster hat seine Offenheit diesem Engagement der Bevölkerung zu verdanken und nicht einem Oberbürgermeister und einer Verwaltungsspitze, die diese Leistung nicht anerkennen können.